Kampf dem Wadenkrampf

Paar liegt im Bett und der Mann hat einen Wadenkrampf

(akz-o) Mehr als 2,8 Millionen Deutsche kennen die plötzlichen Schmerzen in den Waden, die sie nachts ohne Vorwarnung aus dem Schlaf reißen. Manchmal dauern die Krämpfe mehrere Minuten lang oder die Beschwerden machen sich sogar bis in den Tag hinein bemerkbar. Bei einem Wadenkrampf zieht sich die Muskulatur spontan und mit hoher Intensität zusammen.

Die Wade – oder manchmal ist auch die Muskulatur am seitlichen Schienbein betroffen – fühlt sich hart an und schmerzt. Im Durchschnitt dauern die Krämpfe mehrere Minuten an, viele Betroffene haben mehrmals die Woche damit zu kämpfen.

Bei einigen Betroffenen kann die Einnahme von Magnesium die Beschwerden verbessern, wenn die Wadenkrämpfe durch einen erheblichen Magnesium-Mangel hervorgerufen werden. In anderen Fällen ist ein Flüssigkeitsmangel die Ursache. Aber nicht immer sind die Auslöser eindeutig zu bestimmen. Hormonelle Umstellung, verändertes Zusammenspiel der Muskeln im Alter, Nervenerkrankungen oder auch Durchblutungsstörungen sind mögliche Gründe. Auch übermäßiger Alkoholgenuss stört den Wasser- und Salzhaushalt des Organismus und fördert Krämpfe.

Häufig sind die Wadenkrämpfe allerdings nicht durch Maßnahmen wie die Zugabe von Magnesium in den Griff zu bekommen. Oftmals wird der Arztbesuch lange hinausgezögert – Betroffene sollten in diesem Fall aber unbedingt ihren Arzt konsultieren, um sich über weiterführende Therapiemöglichkeiten beraten zu lassen.

Viele Betroffene fühlen sich mit ihren Schmerzen nicht ernst genommen. Um die Öffentlichkeit für dieses Thema zu sensibilisieren, hat die deutschlandweite Patienteninitiative „Gute Nacht Wadenkrampf“ erstmals den Juni als Wadenkrampf-Monat ausgerufen.

Informationen zum Krankheitsbild finden Betroffene unter www.gute-nacht-wadenkrampf.de. Hier gibt es als Download zur Vorbereitung auf den Arztbesuch eine Checkliste sowie ein Schmerztagebuch. Dieses hilft dem Arzt, die Intensität von Krämpfen zu beurteilen und daraus die richtige Therapie abzuleiten.

Drei Tipps für Dehnübungen:

  1. Setzen Sie sich auf den Boden und strecken Sie ein Bein aus, während Sie das andere anwinkeln. Mit den Fingern die Zehen des angewinkelten Beins zum Körper ziehen – dabei wird die Muskulatur gedehnt. Bei Bedarf durch Vorbeugen des Oberkörpers die Dehnung verstärken.
  2. Stellen Sie sich mit beiden Füßen auf eine Treppenstufe und dehnen Sie die Waden, indem Sie die Fersen abwechselnd nach unten strecken.
  3. Lehnen Sie sich mit einem Meter Abstand an die Wand. Der Oberkörper bleibt gerade, ein Bein ist nach hinten ausgestreckt. Beide Fersen bleiben auf dem Boden. Durch eine Beugung der Arme und den Beugungsgrad der Knie kann die Dehnung variiert werden. Danach die andere Wade dehnen.
Quelle: AkZ Presse